Migräne ist keine Zivilisationskrankheit, sondern ein altbekanntes Leiden der Menschheit. Bereits 1200 Jahre vor Christi finden sich erste Symptomenschilderungen auf einer ägyptischen Papyrusrolle.
Migränekranke gibt es in allen Kulturkreisen und geographischen Regionen der Erde, unabhängig vom sozialen Status, Wohlstand, Bildung und Einkommen. Nach Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) leiden in Deutschland ca. 3 Millionen Menschen unter täglichen Kopfschmerzen. Etwa 10 Millionen haben regelmäßig Migräne.
Immer mehr Kinder leiden unter chronischen Kopfschmerzen. Neun von zehn Kindern haben bis zum zwölften Lebensjahr schon Erfahrung mit Kopfschmerzen. 20% aller Schulkinder leiden an gelegentlichem oder häufigem Kopfschmerz. Es ist der häufigste Grund für das Fernbleiben vom Unterricht.
Die internationale Kopfschmerzgesellschaft (International Headache Society, IHS) zählt mehr als 220 unterschiedliche Kopfschmerzarten. Die drei wichtigsten sind:
• Spannungskopfschmerz
• Migräne
• Kombinationskopfschmerz (Migräne und Spannungskopfschmerz)
Spannungskopfschmerz
Diesen Kopfschmerz kennen die meisten Erwachsenen aus eigener Erfahrung. Es ist mit ca. 29 Millionen Betroffenen die häufigste Kopfschmerzform. Er tritt meist tagsüber auf, vorwiegend im Stirnbereich, aber auch an den Schädelseiten.
Die Schmerzen sind selten so stark, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, zu arbeiten und sie sind selten mit Schwindel und Übelkeit begleitet. Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind Muskelverspannungen im Schulter- und Nackenbereich, aber auch im Bereich der Augen- und Gesichtsmuskeln, Erkrankungen im Bereich der Halswirbelsäule, nächtliches Zähneknirschen, Schlafmangel, zu viel Nikotin etc.
Bei Patienten mit gelegentlich auftretenden Kopfschmerzen sind noch Auslöser wie z.B. Stress oder Wetterwechsel erkennbar, bei Menschen mit chronisch gewordenen Schmerzen sind keine äußeren Faktoren mehr erkennbar.
Migräne
Hauptsymptom der Migräne ist der anfallsartig auftretende, halbseitige, pulsierende Kopfschmerz, der mit schwerem Krankheitsgefühl einhergeht.
Migräne ist häufig von Lichtscheu, Übelkeit und Erbrechen begleitet. Als Auslöser sind verschiedene Faktoren bekannt, z.B. Stress, gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, Nahrungsmittel (v.a. Alkohol, Käse, Glutamat), hormonelle Einflüsse oder Kombinationen von vielem.
Auch eine genetische Veranlagung spielt eine große Rolle, tritt Migräne in manchen Familien doch gehäuft auf.
Wichtig ist, dass vor allem neu auftretende Kopfschmerzen eindeutig ärztlich abgeklärt werden. Dann steht einer homöopathischen Therapie nichts im Weg.
Neben der Homöopathie ist ein wichtiger Baustein der Behandlung die Überprüfung der Essgewohnheiten. Es gibt sicherlich kein Migräne-Rezept, aber über den Stellenwert der Genussgifte wie Alkohol und Nikotin sollte man sich im Klaren sein. Außerdem muss darauf geachtet werden, ob bestimmte Nahrungsmittel einen Migräneanfall auslösen können.
Jeder Mensch hat seine individuelle Migräne, deshalb ist es wichtig, dass das homöopathische Mittel nach einer umfassenden Anamnese individuell gewählt wird.