Was ist EMDR?
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing (Desensibiliserung und Verarbeitung durch Augenbewegung) und ist als therapeutisches Verfahren zur Behandlung von seelischen Störungen international bekannt.
Die amerikanische Psychologin Dr. Francine Shapiro machte dieses Verfahren 1989 bekannt.
Dr. Shapiro entdeckte 1987 bei einem Spaziergang zufällig, dass ihre belastenden Gedanken, die sie durch ihre Krebserkrankung hatte im Laufe des Spaziergangs besser wurden.
Als sie sich die Frage stellte was den bei diesem Spaziergang anders war als sonst, fiel ihr auf, dass ihr Augen sich ständig zwischen den Bäumen hin und her bewegten. Ursache war der starke Lichteinfall zwischen den Bäumen.
Aus dieser zufälligen Entdeckung entwickelte sie zusammen mit Richard Bandler und John Grinder das Verfahren des EMDR.
Seit vielen Jahren wird EMDR aber nicht nur in der Traumatherapie angewendet sondern wird unter anderem auch zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt. Und dies mit großem Erfolg.
Wie funktioniert EMDR?
Durch gezielte Augenbewegungen wird im Gehirn ein Prozess der Informationsverarbietung angeregt, was dazu führt, dass Erfahrungen neu verarbeitet werden, was auch eine positive Auswirkungen auf das Schmerzgedächtnis hat.
Die Behandlung wirkt auf die neuronalen Bahnen im Gehirn. Die rechte und linke Gehirnhälfte werden durch bilaterale Stimulation in Bezug auf ein traumatisches Ereignis aktiviert und synchronisiert.
Viele Patienten spüren eine schnell Entlastung durch das Verblassen von Erinnerungen.
Funktioniert EMDR nur über Augenbewegungen?
EMDR funktioniert nicht nur über Augenbewegungen. Anstelle der Augenbewegungen können auch optische, akustische oder haptische Signale zur Anwendung kommen.
Welche Schmerzen können mit EMDR behandelt werden?
Einsatzgebiete sind sowohl chronische Schmerzen nach einem traumatischen Ereignis (Unfall etc.) als auch Phantomschmerzen.
Aber auch chronische Schmerzen, die unabhängig von physischen Traumata oder belastenden Lebensereignisse auftreten, lassen sich mit EMDR sehr gut behandeln.
Dazu gehören chronische Kopfschmerzen, chronische Rückenschmerzen, Fibromyalgie und vieles mehr.
Die Behandlung mit EMDR kann zu einer höheren der Schmerztoleranz und mehr Entspannung führen.
Außerdem kann die Behandlung zu positiven kognitiven Strategien und Desensibilisierung führen.
Chronische Schmerzen sind für die Betroffenen sehr belastend. Immer mehr Menschen leiden an chronischen Schmerzen und den Einschränkungen, die sie dadurch in ihrem Leben erfahren.
Wie lange dauert eine EMDR-Behandlung?
Eine Sitzung dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten. Für die erste Sitzung werden ca. 120 Minuten veranschlagt.
Je nach Art des Schmerzes, Dauer des Bestehens und Ursache des Schmerzes werden ein bis mehrere EMDR-Sitzungen benötigt.
Bei Patienten, die schon viele Jahre oder Jahrzehnte an chronischen Schmerzen leiden werden in den meisten Fällen mehrere Sitzungen benötigt.
Wenn Sie an chronischen Schmerzen leiden, melden Sie sich gerne für eine Beratung!